Der gewaltige Grand Canyon mit seiner Schluchtenlandschaft, seiner atemberaubenden Weite und Tiefe und all seinen Formen und Farben ist wahrlich eines der spektakulärsten Naturwunder der USA.
Bis zu 1.850 Meter tief fallen die Felswände zur Schlucht ab. Unten bahnt sich der mächtige Colorado River seinen Weg durch den Canyon – in Jahrmillionen hatte er diese eindrucksvolle Kulisse geschaffen. Zerklüftete Plateaus, bröckelige Steintürme, schwingelerregende Aussichten und ein endloser Himmel.
Im Grand Canyon kann man sowohl den North Rim (die nördliche Schluchtenkante) als auch den South Rim (die Südkante) besuchen. Sie sind theoretisch zwar nur rund 10 km Luftlinie voneinander entfernt, um das jeweilig gegenüberliegende Gebiet zu erreichen, muss man jedoch mehr als 300km mit dem Auto zurücklegen (man muss quasi um den gesamten Grand Canyon herumfahren).
Aus diesem Grund müssen sich die meisten Gäste für einen der beiden Abschnitte entscheiden – dank der guten Erreichbarkeit und der Vielzahl an Serviceeinrichtungen fällt die Wahl meist auf den berühmten South Rim.
Hier gibt es neben dem großen Visitor Center auch Restaurants, Hotels, Einkaufsmöglichkeiten, kostenpflichtige Campingplätze, einen nostalgischen Bahnhof, Museen, einen gratis Shuttleservice, atemberaubende Aussichtspunkte und Scharen von Touristen.
Mehrere asphaltierte Straßen führen zu allen View Points und den Startpunkten der Wanderwege. Eine schöne Route ist die Hermit Road im Westen. Sie folgt der Schluchtenkante und führt zu sagenhaften Aussichtspunkten mit Panoramablick über den Canyon. Von März bis November darf die Straße von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang jedoch nicht mit dem Privatfahrzeug befahren werden – man muss den kostenlosen Shuttlebus benutzen. Er hält an allen Viewpoints und Wanderwegen.
Der Desert View Drive führt vom Visitor Center am Mather Point zu spektakulären Aussichtspunkten im Osten (hier darf man auch mit seinem eigenen Fahrzeug fahren – aber Achtung: die Parkplätze sind rar).
Wer nur wenig Zeit mitbringt, kann in eines der kostenlosen Shuttles hüpfen und die gesamte Länge des Canyons auf- und abfahren, an den Viewpoints stoppen, Fotos schießen und die gewaltige Aussicht genießen. (Für dieses Unterfangen sollte ein ganzer Tag eingeplant werden.) Es gibt 3 verschiedene Linien – alle sind kostenlos. Die Busse fahren im 15 Minuten Takt.
Wer jedoch etwas mehr Zeit hat, sollte den Nationalpark auf einen der zahlreichen Wanderwege erkunden. Man kann ihnen hinunter in den Canyon folgen (die schwierige Option) oder einfach dem wunderschönen, flachen, teilweise sogar asphaltierten Rim Trail entlang wandern (die einfache Option). Im Totalen ist dieser rund 21km lang – natürlich kann man auch nur ein Teilstück davon absolvieren.
Achtung: vor jeder Wanderung in die Schlucht hinab (zB. Bright Angel Trail) sollte man sich Informationen beim Visitor Center oder den Rangerstationen einholen. Die Sonne kann hier erbarmungslos sein! Man sollte eine solche Wanderung (und vor allem den Aufstieg) niemals unterschätzen!
Der Eintrittspreis in den Grand Canyon Nationalpark kostet rund 25$ pro Fahrzeug (alternativ kann auch ein Nationalpark-Jahrespass erworben werden. Dieser kostet 80$ und gilt für ein Fahrzeug mit bis zu 5 Personen. Sollte man mehr als 3 Parks besuchen wollen, ist dies die günstigste Möglichkeit). Die Eintrittskarten gelten für den South und North Rim.
Da der Grand Canyon jährlich Tausende von Touristen regelrecht magisch anzieht und sie alle mit eigenen Fahrzeugen anreisen, kommt es immer wieder zu verstopften Straßen und übervollen Parkplätzen. Findet man am Village oder am Visitor Center keinen freien Parkplatz, so hat man im Sommer die Möglichkeit seinen Wagen am National Geographic Visitor Center in Tusayan abzustellen und mit dem kostenlosen Shuttlebus in den Park zu fahren.
Wer dem Touristenansturm ein wenig aus dem Weg gehen möchte, hat keine andere Wahl als den Park sehr früh am morgen (vor 09.00 Uhr) oder am späten Nachmittag (ab 17.00 Uhr) zu besuchen. Auch wer sich ein wenig abseits der berühmten Aussichtspunkte aufhält, genießt ein sehr viel entspannteres Ambiente.
Da der North Rim rund 300 Fahrkilometer vom gut besuchten South Rim entfernt ist, wird er von den Touristen meistens links liegen gelassen. Nur rund 10% der gesamten Grand Canyon Besucher kommen hierher. Wer also auf der Suche nach Ruhe und Abgeschiedenheit ist, den Canyon einmal von einer anderen Perspektive aus sehen möchte und vielleicht sowieso im nördlichen Arizona unterwegs ist (zB. am Antelope Canyon), sollte sich überlegen, den North Rim von dort aus zu besuchen.
Tipp für Camper:
im Kaibab National Forest südlich des South Rim gibt es eine Vielzahl an kostenpflichtigen und kostenlosen Campingmöglichkeiten (dispersed camping). Am Ten X zum Beispiel, kann für rund 10$ pro Nacht und Fahrzeug gecamped werden. Hier gibt es einfachste Sanitäreinrichtungen, eingezeichnete Parzellen und Feuerstellen. Achtung: in der Hochsaison sind diese billigen Campingplätze hoffnungslos überfüllt!
Wer gratis campen möchte, kann einfach einer der zahlreichen Schotterpisten, die an der Hauptstraße Nr.180 links und rechts abzweigen, folgen und nach alten Lagerfeuerstellen Ausschau halten – dort darf mitten im Wald auch gecamped werden. Es gibt jedoch keinerlei Einrichtungen.
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