Es gibt Länder, die einem komplett verzaubern und tief berühren. Es gibt Länder, in die man sich schockverliebt. Nun ja, Albanien ist eines dieser Länder.
Der Mittelmeerstaat ist so wunderschön, so echt und unberührt, dass es sehr schwer fällt gebührende Worte dafür zu finden. Albanien ist ein Abenteuer. Ein bunter Rausch aus schneebedeckten, gezackten Bergen, holperigen Pisten, sattgrünen, einsamen Tälern, nostalgischen Dörfern, einer spektakulären Küste und einem Meer so klar und makellos, dass es schon fast weh tut.
Der Tourismus in Albanien steckt noch in den Kinderschuhen. Zwar gibt es einige touristische Einrichtungen in den Top Destinationen des Landes, doch von Massentourismus ist man hier noch Jahrzehnte entfernt! Die meisten Albanienbesucher kommen in der Hochsaison (Juli & August). Im restlichen Jahr wird man die Strände, Wanderwege und Pisten praktisch für sich alleine haben. Für alle jene, die Ruhe, Authentizität, unberührte Natur und das ein oder andere kleine Abenteuer suchen, ist Albanien der wahr gewordene Traum.
Hier haben wir all die Hihglights unserer Albanienreise für dich zusammengefasst. Lass dich inspirieren! 😉
Weiter unten findest du noch weitere nützliche allgemeine Informationen über Albanien (zB. Währung, Reisezeit…)
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Inhaltsverzeichnis
1. Anreise
Albanien’s einziger internationaler Flughafen ist der Flughafen Mutter Theresa in Tirana (Aeroport Nene Tereza).
Außerdem kann man mit dem eigenen fahrbaren Untersatz über den Land- oder Seeweg nach Albanien reisen. Es gibt mehrere Grenzübergänge nach Montenegro, dem Kososvo, Mazedonien und Griechenland. Außerdem gibt es regelmäßige Fährverbindungen aus Italien und Griechenland (Korfu, Bari, Ancona).
EU-Bürger und Schweizer können mit einem Reisepass oder einem Personalausweis nach Albanien einreisen und bis zu 3 Monate im Land verbringen. Wer länger als 90 Tage bleiben möchte, muss sich eine Aufenthaltserlaubnis besorgen. (Der Reisepass wird bei Ankunft meistens nicht gestempelt, um möglichen Problemen mit anderen Staaten vorzubeugen.)
Auto/Motorradfahrer benötigen natürlich einen gültigen Führerschein und die grüne Versicherungskarte für das eigene Fahrzeug.
Achtung: vor Reiseantritt überprüfen, ob Albanien in der Versicherung miteingeschlossen ist („AL“ darf auf der grünen Karte nicht durchgestrichen sein!). Gilt die Versicherung für Albanien nicht, so kann sie direkt am Grenzübergang abgeschlossen werden.
2. Reisezeit
In Albanien herrscht mediterranes Klima. Die Sommer können sehr heiß und trocken sein – 40 Grad Celcius sind vor allem an den Küsten und im Süden keine Seltenheit. In den Bergregionen ist es jedoch deutlich kühler – auf den höchsten Gipfeln liegt auch im Sommer noch Schnee.
Die beste Reisezeit für Albanien ist der Frühling und Herbst – dann sind die Temperaturen angenehm und die Besuchermassen klein.
Achtung: da der Tourismus noch in den Kinderschuhen steckt, herrscht in vielen Badeorten nur eine sehr kurze Saison. Restaurants, Cafés und Strandshops öffnen erst Ende Juni und schließen bereits im September. Außerhalb der Saison hat man die Strände praktisch für sich alleine – touristische Infrastrukturen fehlen jedoch teilweise komplett.
3. Sprache & Religion
Landessprache ist Albanisch. Die meisten jungen Einheimischen sprechen gutes Englisch. Italienisch ist auch sehr, sehr weit verbreitet und wird praktisch von jedem zweiten Albaner gesprochen (Italien gilt als „2. Heimat“ – im Stiefelstaat arbeiten/leben rund 1 Mio. Albaner). In den Haupttouristenorten wird auch Deutsch gesprochen.
Der Mittelmeerstaat ist ein Musterbeispiel für das friedliche Nebeneinander von Religionen. Rund 60% der Bevölkerung bekennen sich zum Islam, rund 20% zum Christentum. Während des Kommunismus wurde jegliche öffentliche Religionsausübung sogar unterdrückt und Albanien wurde offiziell zum „ersten atheistischen Staat“ der Welt. Auch heute noch gilt Albanien als nicht sonderlich religiöses Land. Nur sehr wenige (muslimische) Frauen tragen Kopftuch, Gottesdienste sind schlecht besucht usw.
Übrigens: Mutter Theresa stammte aus Albanien.
„Wir können nicht alle große Dinge vollbringen. Aber wir können kleine Dinge mit großer Liebe vollbringen.“ M.T.
4. Währung & Preise
Die albanische Währung ist der „Lek„. Doch da die Nachbarstaaten Griechenland, Kosovo und Montenegro allesamt den Euro haben und viele Albaner Euros aus dem Ausland transferieren, wird die europäische Währung vielerorts auch in Albanien akzeptiert. Auch die meisten Geldautomaten spucken Euros aus.
Achtung: Wechselstuben gibt es nur an den Grenzübergängen oder Flughafen. Kreditkarten werden nur in den großen Hotels oder Mietwagenfirmen akzeptiert. In abgelegenen Gebieten gibt es nur wenige Geldautomaten. Sprich: am besten deckt man sich direkt am Grenzübergang/Flughafen mit genügend Bargeld ein!
Das albanische Preisniveau ist allgemein niederer als in Mitteleuropa. Benzin, Restaurantsbesuche, Unterkünfte und lokale Lebensmittel sind teilweise sehr günstig. Ausländische Markenprodukte (zB. Barilla Saucen, Lindt Schokolade usw) sind hingegen teuer und selten.
5. Essen & Lebensmittel
In den Touristenhochburgen an der Albanischen Riviera findet man mittlerweile die internationalen Klassiker wie Pasta, Pizza und Schnitzel. Doch auch albanische Gerichte sind überall vertreten (zB. die berühmten Cevapcici – Hackfleischröllchen).
In der albanischen Küche kommt grundsätzlich all jenes zum Einsatz, das aus der Umgebung/einheimischen Landwirtschaft stammt.
Wichtig für Selbstversorger:
In Albanien gibt es – außer in Tirana – keine großen Supermärkte, wie wir sie aus Mitteleuropa kennen. Die üblichen Ketten fehlen auch komplett. Selbstversorgen müssen sich in den süßen, kleinen Tante-Emma Läden mit Lebensmittel eindecken. Es gibt sie in jeder größeren Ortschaft und meist sind sie auch gut sortiert. Das Sortiment schwankt jedoch von Laden zu Laden. Auch die Qualität, Quantität und Vielfalt von frischen Lebensmittel ist von Ort zu Ort und von Saison zu Saison unterschiedlich.
Westliche Markenprodukte sind selten und teuer. Manche Lebensmittel, die für uns Mitteleuropäer ganz selbst verständlich sind, fehlen komplett (zB. Pasta Saucen).
6. Internet
Wifi gibt es in Albanien nur in Hotels oder den gut besuchten Strandrestaurants der Riviera. Wer außerhalb der Haupttouristenorte unterwegs und auf Internet angewiesen ist, muss sich eine albanische SIM Karte besorgen. Die gibt es am Flughafen in Tirana und – für alle, die mit dem eigenen Fahrzeug anreisen – eventuell auch an den Grenzübergängen.
(Wer von Norden kommt: an der Gega Oil Tankstelle, rund 6km nach dem albanischen Grenzübergang entfernt, gibt es ein kleines Häuschen, an dem man eine SIM Karte kaufen kann. Außerdem kann hier Geld gewechselt werden.)
Wir haben rund 15€ für 10GB bezahlt.
7. Verkehr & Straßenverhältnisse
Die Straßenverhältnisse in Albanien sind gelinde ausgedrückt „wechselhaft„. Es gibt sie zwar, die perfekt asphaltierten, neuen Schnellstraße, die die größten Städte miteinander verbinden, doch sie sind (noch) eine Seltenheit.
Meistens trifft man auf asphaltierte Landstraßen mit vielen Kurven und Kreuzungen. In den weniger besiedelten Gebieten (zB. in den Bergen) findet man oft nur holperige Schotterpisten. Achtung: wer dort unterwegs ist, sollte seinen Wagen nicht allzu sehr lieben 😉
Eine Besonderheit in Albanien: sehr oft stößt man plötzlich auf riesige Risse oder Löcher im Asphalt. Auch Fußgänger, Eselskarren, auf der Straße parkende Autos oder ganze Schafherden gehören zum Alltag auf Albanien’s Straßen. Also immer, immer, immer aufmerksam fahren!
Auch der Fahrstil der Albaner ist gewöhnungsbedürftig und für die meisten Touristen im ersten Moment erschreckend. Waghalsige, riskante Überholmanöver, hohe Geschwindigkeit und eine große Prise Frechheit. Vorfahrtsregeln werden oft komplett ignoriert. In Albanien gilt: der Mutigere fährt zuerst. Punkt. Auch Mittelstreifen, Kreuzungen und Ampeln werden von den Einheimischen eher als Dekoration zu verstanden.
8. Gefahren & Ärgernisse
Albanien gilt als sehr sicheres Reiseland. Übergriffe gegenüber Touristen und Betrügereien sind äußerst selten. Doch wie überall auf der Welt, sollte man auch in Albanien mit Hausverstand reisen und keine Wertgegenstände offen herumliegen lassen.
In sehr, sehr abgelegenen (Berg)Regionen sollte man sich vor Bären und Wölfen in Acht nehmen.
Albanien ist der größte Cannabisproduzent Europas. In den abgelegenen, armen Bergregionen ist der Cannabisanbau oft die einzige lukrative Möglichkeit um über die Runden zu kommen. Vor allem die schwer zugänglichen, steilen Gebiete rund um den Komansee sind berüchtigt für ihre versteckten Cannabisplantagen. Touristen sollten sich in solch abgelgenen Regionen nicht zu neugierig zeigen.
9. die Locals
Wir haben während unser Albanienreise ausschließlich sehr gute Erfahrungen mit den Einheimischen sammeln können. Alle, die uns begegnet sind, waren außerodentlich freundlich. Viele sind sehr neugierig und quatschen gerne über den Grund der Reise und die nächsten Ziele. Viele junge Albaner sprachen Englisch. Italienisch und Deutsch sind auch sehr verbreitet. Wir persönlich hatten nie das Gefühl über den Tisch gezogen zu werden – im Gegenteil: alle schienen sich sehr über unseren Besuch zu freuen.
Wir fühlten uns nicht eine Sekunde lang unwohl. Auch mir, als Frau, gegenüber verhielten sich die Einheimischen Männer äußerst höflich und zuvorkommen.
10. Fun Facts
In wahrscheinlich keinem anderen Land weltweit trifft man auf so viele Mercedes Fahrzeuge! Kaum zu glauben, aber wahr! Der Wagen mit Stern wird im Mittelmeerstaat geradzu vergöttert und ist eines der größten Prestigeobjekte überhaupt. Dabei scheint es egal zu sein welches Baujahr oder Modell gefahren wird – Hauptsache Mercedes.
In sehr abgelegenen Gebieten werden die alten, rostigen Mercedes T1 Busse als „öffentliche Verkehrsmittel“ eingesetzt. Sie sind oft die einzige Verbindung zwischen Dörfern oder Bergregionen und den Städten. Auch Waren werden damit transportiert.
11. (free) camping
Albanien ist ein wahres Paradies für Camper. Es ist einer der wenigen Mittelmeerstaaten, in denen auch noch relativ unbedenklich wild gecamped werden kann. Vor allem in der Nebensaison kann man buchstäblich überall in Albanien frei stehen – am Strand, im Wald, in den Bergen… Wie immer gilt: leave no trace und respektiere die Anwohner!
Wer lieber auf einem kostenpflichtigen Campingplatz übernachtet, findet zahlreiche Möglichkeiten. Doch manche Campingplätze sind außerhalb der Hochsaion geschlossen.
für deinen Roadtrip:
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