Namibia – Rundreise

Es sollte unsere allererste große Reise werden. Wir waren 20. Wir hatten das ganze Jahr im Hotel gearbeitet. Nun war die Saison zu Ende und wir wollten raus aus dem Alltag. Nach langem Hin und Her entschieden Heidi und ich uns schließlich für Namibia.

„Namibia, Afrikas herbes Paradies“ stand im Reiseführer. Es klang außergewöhnlich und exotisch. Wir dachten an Abenteuer und roten Sonnenuntergängen über der Wüste. Und es würde definitiv ein Abenteuer werden. Unser ganz persönliches, das uns bis heute begleitet und den Anfang einer ungebrochenen Liebe zum Reisen markiert.

Uns erwarteten die endlose Weite der Wüsten, gelber Sand, roter Sand und meterhohe Dünen, unglaubliche Küsten voller brüllender Seehunde und enorme Salzpfannen voller Zebras, Kolonialbauten, 5 Sterne Lodges, Löwen und unglaublich herzliche Menschen.

Sanddünen von Sossusvlei

Monate vor der Reise deckten wir uns mit Reiseführern und Infos aus dem Reisebüro und Internet ein und entschieden uns schließlich dazu, eine geführte, zweiwöchige Tour zu buchen und anschließend alleine weiterzufahren (wir wollten Heidi´s Patenkind im Norden von Namibia besuchen).

Von Anfang an alleine zu fahren, trauten wir uns zu dem Zeitpunkt noch nicht zu und im Nachhinein kann ich sagen, dass es die richtige Entscheidung war, für das erste Mal im echten, „wilden“ Afrika eine geführte Rundreise gebucht zu haben.

Es war November. Wir flogen mit Airberlin von München nach Windhoek. Der Flug war lang, aber ruhig. Als wir am Rollfeld in Windhoek ausstiegen, bließ uns warmer Wind entgegen. Die Sonne schien, Palmen raschelten im Wind, die Luft war trocken und heiß. Willkommen in Afrika.

Der Flughafen war recht winzig für eine Hauptstadt und die Einreiseformalitäten waren schnell erledigt. In der Ankunftshalle wartete schon unser Guide auf uns und langsam, langsam trudelten alle anderen Reisenden unsere Gruppe ein.

rostiger Oltimer zwischen zwei Köcherbäumen

Wir waren eine Gruppe von ca. 15 Personen. Deutsche, Österreicher und wir zwei Italiener. Wir waren mit Abstand die Jüngsten. Einige von den Anderen waren so wie wir das erste Mal im Süden Afrikas, andere waren Reiseprofis und hatten schon die ganze Welt gesehen. Wir waren ein munterer Haufen aus lustigen Österreichern mit Bierbäuchen, Damen mit Strähnchen und langen Fingernägeln mit Tigermuster (natürlich extra für die Safari angefertigt), vollausgerüsteten Deutschen mit All-over Tarnanzug, passenden Hut, riesen Fernglas und mindesten genauso großen Buschmesser und mehr oder weniger ganz normalen Leuten wie wir und verstanden uns alle prächtig. Unser Guide war ein super sympathischer Namibier, der uns in den nächsten zwei Wochen mit unzähligen Infos über Land und Leute füttern würde.

Sobald alle zusammengetrommelt waren, begaben wir uns zu unserem großen Bus (mit Lkw-Radaufhängung) und fuhren ins Zentrum von Windhoek. Auf der Fahrt bekamen wir einen ersten Eindruck dieses wunderschönen Landes. Blauer Himmel gesprenkelt von kleinen, weißen Schäfchenwolken, sanfte Hügel, Bäume, verdorrte Sträucher, gelber Sand und die ersten Antilopen. Ich sah wie gebannt aus dem Fenster. Dieses Gefühl von damals werde ich nie vergessen. Die Landschaft rauschte an uns vorbei, Farben verschwammen und ich fühlte die Abenteuerlust und die Faszination für Unbekanntes in mir hochsteigen. Ich saß im ratternden Bus und sah diese unendliche Weite vor mir. Es fühlte sich richtig an. Es fühlte sich nach etwas Neuem an, einem Anfang von etwas, das mich nie wieder loslassen würde.

Christuskirche in Windhoek

Unser erster Halt war eines der Grandhotels von Windhoek. Hier würden wir die Nacht verbringen. Wir fuhren auf den Parkplatz und wurden prompt vom Militär gestoppt. Dutzende von Soldaten mit Kalaschnikows standen vor dem Hotel, gepanzerte Fahrzeuge blockierten die Zugänge. Erschrocken und verunsichert starrten wir aus dem Bus. Das war ja ein nicht gerade beruhigender Anfang unserer Rundreise. Doch schon bald stellte sich heraus, dass der namibische Präsident und andere wichtige Politiker auch gerade am Hotel ankamen und deshalb so großen Wert auf Sicherheit gelegt wurde.

Nachdem die VIPs eingecheckt hatten, konnten wir nun auch unsere Zimmer beziehen. Die Zimmer des Stadthotels waren groß und geräumig, hinter dem Hotel erstreckte sich eine großzügige Poollandschaft.

Am nächsten Tag stand Sightseeing auf dem Programm. Wir fuhren kreuz und quer durch die 350.000 Einwohner Stadt und besuchten die schöne Christuskirche, das Reiterdenkmal und den Tintenpalast. Wir schlenderten durch schöne Gärten und machten Halt am großen Markt im Stadtzentrum. Dort verkauften bemalte Himbafrauen handgemachtes Kunsthandwerk – sehr schöne Souvenirs.

Namibias Norden – von Elefanten und Robben.

Namibias Süden – von Wüsten und Canyons

Rundu – Abstecher ins echte Afrika

Namibia Fazit

(für die 14 tägige geführte Rundreise inkl. Flug ab/bis Deutschland, inkl. Allen Eintritten, inkl. Lodges mit Frühstück und Abendessen bezahlten wir rund 2500€ pro Person.)

 

 

 

 

 

 

 

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