Ein verwinkeltes, winziges Dorf mit mittelalterlichen Turmhäusern vor einer Traum-Bergkulisse aus Gletschern und Fünftausendern – Willkommen in Ushguli, dem wohl berühmtesten Bergdorf des Landes und eines DER absoluten Georgien Roadtrip Highlights!
Ushguli liegt auf rund 2.200m Höhe, am Fuße des mächtigen Mt. Shkhara, mit 5.201m der höchste Berg Georgiens. Das Dörfchen gehört zu den höchst gelegenen, dauerhaft bewohnten Siedlungen der Welt.
Ushguli, das in den letzten Jahren einen regelrechten Tourismus-Boom erlebt hat, wird von Reisenden vor allem wegen seiner vielen schönen Wehrtürmen und den tollen Wandermöglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung, besucht.
In Ushguli gibt es heute noch rund 30 Wehrtürme (Anfang des 20. Jahrhunderts waren es noch über 100 Türme). Sie sind typisch für die Swaneti Region und stammen aus dem 10. Jahrhundert. Reisende können durch das Labyrinth aus verwinkelten Gässchen streifen und dabei viele der Turm- und alten Bauernhäuser Ushgulis entdecken. Einige der Turmhäuser wurden zu kleinen Museen umgebaut, die meisten sind jedoch nicht zugänglich. Seit 1996 gehört Ushguli und seine Wehrtürme zum UNESCO Welterbe.
Achtung: auch wenn sich in den letzten Jahren viel getan hat, ist Ushguli immer noch ein kleines Bergdorf mit einer sehr begrenzten Zahl an (einfachen) Unterkünften, Cafés und Gasthäusern. Supermärkte oder Tankstellen gibt es (noch) keine. Reisende, die sich länger in der Region rund um Ushguli aufhalten möchten, sollten ihre Vorräte vorher aufstocken (zB. in Mestia, Lentechi oder noch besser in Kutaisi oder Sugdidi.
Roadtrip nach Ushguli – die Anreise
Ushguli kann auf zwei Wegen erreicht werden: entweder aus westlicher Richtung ab Mestia oder vom Süden kommend ab Lentechi und den 2.621m hohen Zagari Pass. Genauso wie die legendäre Route über den spektakulären Abano Pass, zählen auch die Strecken nach Ushguli zu den absoluten Must Sees eines jeden Georgien Roadtrips!
Von Mestia nach Ushguli
Die 47km lange Route von Mestia nach Ushguli ist eine der berühmtesten Strecken Georgiens. Früher war die Strecke nur minimal ausgebaut und stellte auch erfahrene Offroader vor eine Herausforderung, heute ist die Schotterpiste in einem sehr viel besseren Zustand und kann bei guten Verhältnissen von jedem Fahrzeug befahren werden.
Die ersten Kilometer ab Mestia sind bereits komplett asphaltiert bzw. betoniert. Sie führen durch ein schönes Waldgebiet mit kleinen Bauerndörfern. Nach ca. 30km wandelt sich die Straße zu einer Schotterpiste. Nun folgt die Route einer dramatischen, felsigen Schlucht. Hier gibt es ein paar enge (einspurige) Passagen. Im Großen und Ganzen ist die Schotterpiste jedoch gut ausgebaut und bei vorsichtiger Fahrweise und trockenem Untergrund für jedes Fahrzeug mit etwas Bodenfreiheit befahrbar.
Eine kleine Schüsselstelle gibt es am Dorfeingang nach Ushguli. Um vom unteren ins obere Dorf zu gelangen, muss ein kurzer, sehr steiler Abschnitt überwunden werden. Die Straße ist an dieser Stelle zwar sehr gut in Schuss, viele Reisende (zB. mit Wohnmobilen oder Vans) hatten hier wegen der großen Steigung jedoch schon ihre Probleme.
Achtung: stellt die Strecke von Mestia nach Ushguli im Hochsommer keine großen Probleme dar, kann dies bei nassen Straßenverhältnissen, nach starken Regen- oder Schneefällen, nach der Schneeschmelze im Frühsommer und vor allem nach Erdrutschen oder Steinschlägen ganz anders aussehen! Dann ist die Strecke nur für Fahrzeuge mit Allrad zu empfehlen! Man sollte sich vorher also immer gut über die Straßenverhältnisse informieren.
Momentan ist die Strecke nur in den wärmeren Monaten zugänglich (Juni – Oktober). Die Bauarbeiten sind jedoch schon im vollen Gange: auch die letzten verbleibenden Kilometer Schotterpiste von Mestia nach Ushguli sollen bis Sommer 2023 komplett ausgebaut und betoniert sein. Dann soll die Strecke das ganze Jahr über für alle Arten von Fahrzeugen befahrbar sein.
Von Lentechi nach Ushguli
Die Route von Lentechi über den 2.621m hohen Zagari Pass nach Ushguli ist die schwierigere der beiden Strecken und nur für Fahrzeuge mit hoher Bodenfreiheit zu empfehlen. Bei nassen Straßenverhältnissen ist auch Allrad ein Muss.
Von Lentechi führt eine gute Asphaltstraße durch ein schönes Waldgebiet nach Tsana. Ab hier beginnt eine teilweise sehr holperige und steile Schotterpiste. In vielen Kuven und Spitzkehren schraubt sie sich immer weiter in die Höhe und erreicht nach insgesamt rund 60km den 2.621m hohen Zagari Pass mit wunderschönem Bergpanorama. Vom Zagari Pass geht es anschließend gemächlich hinunter nach Ushguli.
Achtung: genauso wie bei der Route von Mestia nach Ushguli, sind auch auf der Strecke von Lentechi nach Ushguli die Straßenverhältnisse das A und O. Stellt die Strecke über den Zagari Pass bei trockenen Verhältnissen keine große Herausforderung für geländetaugliche Fahrzeuge dar, sieht die Sache nach starken Regen- oder Schneefällen, nach der Schneeschmelze im Frühsommer oder nach Erdrutschen schon ganz anders aus! Dann kann die Piste auch für den erfahrendsten Offroader unpassierbar sein.
Wer sich nicht sicher ist, ob er die Strecke ab Lentechi fahren kann, sollte es aus entgegen gesetzter Richtung versuchen: für den perfekten Roadtrip in Mestia starten, von dort nach Ushguli fahren, dann über den Zagari Pass und von dort hinunter nach Lentechi. Eine Rundtour von insgesamt 116km.
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