Jordanien verzaubert vor allem durch eines: seine landschaftlichen und kulturellen Schätze. Hier können Besucher durch die einzigartige Felsenstadt Petra wandern, im salzhaltigen Wasser des Toten Meeres dahintreiben, die römischen Ruinen von Jerash und Amman besichtigen und in die malerischen Sand- und Canyonlandschaften der Wadi Rum Wüste eintauchen. Jordanien ist ein wundervolles Ziel für einen ausgedehnten Roadtrip!
In diesem Artikel verraten wir Dir all die Highlights, die schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes und jede Menge Reisetipps für Deinen Jordanien Roadtrip!
Jordanien Roadtrip – Sehenswürdigkeiten
Felsenstadt Petra
Als eines der Sieben neuen Weltwunder verzaubert Petra noch immer. Es ist DAS Aushängeschild des Landes, ein absolutes Must See und das Highlight eines jeden Jordanien Roadtrips!
In der Antike war Petra die Hauptstadt des einflussreichen Nabatäer Königreichs und wurde um das 1. Jht. v.Chr. angelegt. Die Nabatäer nutzten ausgeklügelte Systeme für die Wassergewinnung in trockenen Gebieten und kontrollierten die zur damaligen Zeit so bedeutenden Weihrauchrouten.
Ihre zweitgrößte Handelsstadt errichteten sie übrigens in Hegra, Saudi Arabien (Madein Saleh).
Das heutige Petra besteht, anders als die vorherrschende Meinung, nicht nur aus dem bildschönen Schatzhaus, sondern vielmehr aus einer ganzen Reihe von Klöstern und Gräbern, die aus dem roten Fels gehauen wurden. Die Stätte ist so weitläufig, dass man mehrere Tage braucht, um jeden Winkel davon zu sehen.
Vom Besucherzentrum in Wadi Musa führt ein schöner, breiter Weg durch die spektakuläre Schlucht von Petra, dem sogenannten Siq.
Nach ein paar Gehminuten wird die Schlucht zunehmend schmaler. Die roten Felswände türmen sich zu beiten Seiten fast senkrecht in die Höhe. Hier und da erinnert der Anblick ein bisschen an den berühmten Antelope Canyon in Arizona. Wer genau hinsieht, erblickt den alten, ausgeklügelten Bewässerungskanal, der entlang der Schlucht verläuft und Petra bereits in der Antike mit Wasser versorgte.
Nach rund 1,8km erreicht man „The Treasure“, das Schatzhaus – Petras bekanntestes Bauwerk. Den Moment, in dem man die bildschöne, rot schimmernde Fassade des berühmten Grabes zum ersten Mal hinter der Felswand hervorblitzen sieht, wird man in seinem ganzen Leben wohl nie wieder vergessen. Gänsehaut pur!
Folgt man der Schlucht weiter Richtung Nordwesten, kommt man zunächst an einer ganzen Reihe von kleinen Souvenirständen vorbei. Nach ein paar Hundert Metern, erreicht man schließlich das römische Theater (dem einzigen Amphitheater weltweit, das vollständig aus dem Fels gehauen wurde), die imposanten Königsgräber, das Nymphaeum, die Säulenstraße und den großen Tempel. Den Abschluss bildet der fast quadratische Qasr al Bint, der Haupttempel Petras.
Von dort startet der steinige Pfad zum etwas abseits gelegenen Ad Deir Kloster („The Monastery“).
Jerash
Jerash (oder auch Gerasa) gehört zu den absoluten Must Sees Jordaniens und zu den bemerkenswertesten historischen Stätten des Landes. Wer sich für Geschichte und römische Architektur interessiert, ist hier genau richtig!
Die antike Stadt Jerash erlebte unter römischer Herrschaft einen bemerkenswerten Aufstieg. Im 1. Jht.n.Chr. machte sie als wichtige Handelsstadt sogar dem älteren Petra Konkurrenz.
Heute können Besucher durch die weitläufie Anlage spazieren und die vielen beeindruckenden, antiken Bauwerke bestaunen. Darunter den rund 2.000 Jahre alten, über 20m hohen Hadriansbogen, das bemerkenswerte, ovale und von zahlreichen Säulen flankierte Forum, das einst wohl als Markt- und Versammlungsplatz diente, den Jupiter Tempel, mehrere Amphitheater und den schönen Artemis Tempel.
Die historische Stadt Jerash ist im Jordan Pass inklusive.
Wadi Rum
Auch die atemberaubend schöne Wadi Rum Wüste im Süden des Landes zählt zu den Roadtrip Highlights Jordaniens. Vor allem am Abend, wenn die untergehende Sonne die gesamte Szenerie in ein warmes Rosa taucht, ist die Wüste ein geradezu magischer Ort.
In diesem separaten Artikel findest Du noch weitere nützliche Informationen rund um die wunderschöne Wadi Rum Wüste.
Amman
Mit ihren rund 1,8 Mio. Einwohnern ist Amman nicht nur Hauptstadt von Jordanien, sondern mit Abstand auch die größte Metropole des Landes.
Amman ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Jordaniens und besticht vor allem durch seinen interessanten Mix aus Tradition und Moderne.
Ammans Gassen-Wirr-Warr mit seinen niederen, hellen Häusern erstreckt sich über sieben Hügel. Mit seinem römischen Amphitheater und der schönen Zitadelle auf einer Erhebung im Zentrum erinnert es auf den ersten Blick fast an eine südeuropäische Stadt und wirkt ganz anders, als viele der anderen Metropolen der Arabischen Halbinsel.
Das römische Theater von Amman stammt aus dem 2. Jht.n.Chr. und fasste einst rund 10.000 Zuschauer.
Die Zitadelle (Amman Citadel oder auch Jabal Al Qala) ist DIE Sehenswürdigkeit von Amman. Heute können Besucher mehrere antike Bauwerke aus römischer und byzantinischer Zeit bewundern, darunter der imposante Herkules Tempel und der Umayyad Palast. Der Zitadellenhügel gehört zu den weltweit ältesten kontinuierlich besiedelten Orten.
Totes Meer (Dead Sea)
Das einzigartige Tote Meer ist eines DER Highlights einer jeden Jordanien-Reise. Das rund 810km² große Meer gehört zu den salzhaltigsten Gewässern der Welt (der Salzgehalt liegt bei rund 33%) und ist im Grunde gar kein Meer, sondern ein See.
Das Tote Meer liegt auf einer Höhe (oder besser gesagt, in einer Tiefe) von rund 430m unter dem Meeresspiegel und ist damit einer der weltweit am tiefsten gelegenen Seen und sein Ufer die weltweit am tiefsten gelegene zugängliche Landstelle.
Wie eine strahlend blau leuchtende Perle in einer Senke gelegen, mit Blick auf die umliegenden kargen Hügel und die malerischen Berge am gegenüberliegenden Ufer, ist das Tote Meer ein echter Hingucker und der perfekte Ort für ein Bad. Doch Achtung: dank des hohen Salzgehaltes ist Schwimmen fast unmöglich – der Körper treibt einfach wie eine Luftmatratze auf der Wasseroberfläche. Ein einmaliges Gefühl!
Ein wunderschöner Strand mit bildschönen weißen Salzkristallen am Ufer, befindet sich an den Koordinaten 31.3979600, 35.5484300.
Fototipp: entlang des Highways am Ostufer, erhascht man immer wieder einen wunderbaren Blick auf das blaue Meer mit seinen weißen, zerfurchten Ufern. An den Koordinaten 31.4560798, 35.5694289 ist die Aussicht besonders schön.
Weitere Sehenswürdigkeiten für Deinen Jordanien Roadtrip:
- Wadi Numeira: im Osten des Toten Meeres gelegen, besticht dieses Wadi durch seine senkrecht aufragenden Felswände. Die Wanderung durch die mit vielen Wasserbecken und -läufen gefüllte Schlucht gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen des Landes.
- Wadi Mujib: ganz ähnlich wie das Wadi Numeira, gibt es auch hier eine dramatische Kulisse aus senkrecht aufragenden Felswänden. Auch hier kann durch die schmale Schlucht gewandert werden.
- Karak Castle: die Kreuzritterburg aus dem 12. Jht. gehört zu den beeindruckendsten Bauwerken des Landes.
Unser neuer Reiseführer: Arabische Halbinsel für Overlander
Jordanien – allgemeine Informationen & Reisetipps für Deinen Roadtrip
Das kleine Land im Nordwesten hebt sich sehr von den restlichen Staaten der Arabischen Halbinsel ab. Hier spielt nicht das „Schwarze Gold“ die Hauptrolle, sondern der Tourismus. Obwohl Jordanien in einer von Krisen geschüttelten Region liegt und seit jeher mit den Folgen des Nahostkonflikts kämpfen muss, zählt es zu den beliebtesten Touristenzielen der Halbinsel. Jährlich zieht es rund 2 Mio. Touristen in das Land am Toten Meer.
Jordanien wird als eine konstitutionelle Monarchie unter König Abdullah II. bin al Hussein regiert. Seine Frau, Königin Rania, wird vor allem durch ihr soziales Engagement in und außerhalb Jordaniens sehr geschätzt.
Visum & Jordan Pass
Die meisten Europäer können Jordanien mit einem Visa on Arrival besuchen (das Visum wird bei Anreise am Flughafen oder an den Landesgrenzen ausgestellt). Das Visa on Arrival kostet rund 40 JD pP (also um die 53€) und ist 1 Monat lang gültig. Das Visum kann auch verlängert werden.
Der sogenannte Jordan Pass ist ein Ticket für rund 40 Sehenswürdigkeiten im Land (darunter auch die berühmte Felsenstadt Petra, Jerash, die Zitadelle von Amman usw…). Reisende, die VOR ihrer Anreise einen Jordan Pass erwerben, müssen KEINE zusätzlichen Gebühren für das Visa on Arrival bezahlen (die Kosten für das Visum sind also bereits im Jordan Pass miteingerechnet) und erhalten freien Eintritt zu den Attraktionen.
Der Jordan Pass ist nach dem Kauf 12 Monate lang gültig. Sobald man den Jordan Pass an der ersten Sehenswürdigkeit einscannt, ist er 2 Wochen lang gültig – sprich: ab dem Zeitpunkt der Besichtigung der ersten Sehenswürdigkeit hat man 2 Wochen lang Zeit um alle anderen gewünschten Attraktionen zu besuchen.
Voraussetzung für den Kauf des Jordan Passes: Mindestaufenthalt von 3 Nächten in Jordanien.
Es gibt 3 verschiedene Varianten/Preisstaffelungen des Jordan Passes:
– Jordan Wanderer mit 1 Tag in Petra (70 JD/92€ pP)
– Jordan Explorer mit 2 Tagen in Petra (75 JD/100€ pP)
– Jordan Expert mit 3 Tagen in Petra (80 JD/106€ pP)
Der Jordan Pass kann ganz einfach online unter www.jordanpass.jo beantragt werden.
Lohnt sich der Jordan Pass?
Ob sich der Jordan Pass lohnt oder nicht, kommt ganz darauf an wie viele Sehenswürdigkeiten man in Jordanien besuchen möchte und vor allem ob und wenn ja, wie viele Tage man in Petra bleiben möchte.
Ein normales Tagesticket für Petra (ohne Jordan Pass) kostet um die 50 JD/66€ pP. Rechnet man dazu die Kosten des Visa on Arrival, kommt man auf ca. 90 JD – also rund 20 JD mehr, als mit dem Jordan Pass.
Für Reisende, die Petra und einige andere Attraktionen in Jordanien besuchen möchten, lohnt sich der Jordan Pass also auf alle Fälle.
Anreise
Die meisten Touristen kommen per Flugzeug nach Jordanien. Das ganze Jahr über gibt es internationale Flugverbindungen nach Amman und Aqaba.
Jordanien unterhält insgesamt rund 7 geöffnete Landesgrenzen zu seinen Nachbarstaaten Israel, Saudi Arabien und dem Irak.
Ein Carnet de Passages ist für Jordanien NICHT zwingend notwendig. (In unserem Artikel „Carnet de Passages“ findest Du alles Wissenswerte über das Zolldokument.)
Unterwegs vor Ort
Das jordanische Straßennetz ist gut ausgebaut. Größere Städte und alle touristischen Sehenswürdigkeiten sind über gute Asphaltstraßen miteinander verbunden. Sehr abgelegene Gebiete sind über Schotterpisten zu erreichen.
Achtung schlechter Diesel:
Der Diesel in Jordanien hat einen hohen Schwefelanteil und ist von schlechter Qualität. Älteren Reisefahrzeugen mag dies nichts anhaben, neuere Modelle könnten davon jedoch Schaden nehmen.
Overlander mit neuem Reisefahrzeug sollten stets gut darauf achten Euro 5 Diesel zu tanken.
Währund & Preise
Die Währung in Jordanien ist der Jordanische Dinar (JOD oder JD).
Die Preise für Lebensmittel sind auf europäischem Niveau. Der Dieselpreis liegt bei rund 1,05€/l, der Preis von Benzin liegt bei rund 1,58€/l (Stand September 2023).
Saudi Arabien, Oman, Kuwait, Jordanien – du planst einen ausgedehnten Overland-Roadtrip über die Arabische Halbinsel? Dann ist unser neuer Reiseführer genau der richtige Begleiter für Dich!
Im Reiseführer verraten wir Dir all die Highlights und Must Sees der Halbinsel, die schönsten Campspots und Strecken, die abenteuerlichsten Offroad Touren (samt GPX Tracks) und jede Menge nützlicher Informationen für Deinen Roadtrip und rund um Land & Leute.
>>> Hier geht’s zum neuen Reiseführer: Arabische Halbinsel für Overlander <<<
